Arni mit seiner Freundin im Arm, in Istanbul

Arni – Leben und Arbeiten in Istanbul

Raus aus Deutschland – rein ins Abenteuer

Nach zwei Jahren Fernbeziehung zog ich zu ihr. Warum auch nicht? Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert, ich fühle mich total gesund und denke sowieso selten über meine Hämophilie nach. Mit meinen Ärzten und der Krankenkasse habe ich geregelt, dass ich mein Faktorpräparat weiterhin aus Deutschland bekomme, und so stand meiner Auswanderung nichts im Wege.

In Istanbul absolvierte ich dann zuerst mein Praxissemester im Bereich der Gesundheitsförderung. Hier arbeitete ich mit anderen Hämophilie-Betroffenen zusammen. Daraus wurde das Thema für meine Masterarbeit. 

Mittlerweile arbeite ich fest an der Uni-Klinik als Gesundheitsförderer und untersuche die körperliche Fitness türkischer Hämophiler. Das Besondere an meinem Job: Ich kann neben meinem akademischen Wissen auch meine persönliche Erfahrung über die Hämophilie einbringen. Ziel ist es, Betroffenen noch stärker als bisher eine gesundheitsförderliche Lebensweise zu vermitteln: Wie sollte der Substitutionsplan aussehen? Welche Zeiten sind für das Spritzen am besten? Wann sollte ich idealerweise Sport machen? Welche Sportarten sind besonders zu empfehlen und wie viel Bewegung am Tag sollte es mindestens sein? Mit speziell entwickelten Tests erhalten wir zudem Ergebnisse, die uns helfen, jedem Betroffenen einen maßgeschneiderten Trainingsplan anzubieten.

Denn neben der regelmäßigen Injektion von Faktor ist es außerordentlich wichtig, die körperliche Fitness auf einem guten Niveau zu halten. Zum Thema Fitness werdet ihr künftig auch noch von mir hören, da ich in regelmäßigen Abständen meine persönlichen Lieblingsübungen vorstellen möchte. Doch nun erst noch einmal zu Istanbul. Neben meinem Job erkunde ich immer wieder die Stadt und entdecke Neues … und Altes. Istanbul ist schon eine sehr faszinierende Metropole.

Ein Tag in Istanbul

Hier meine Hotspots in Istanbul

Bild des Großen Basars in Istanbul, im Vordergrund sind viele bunte orientalische Lampen
Kapalı Çarşı („Großer Basar“)

Der „Große Basar“ im Bezirk Faith lässt fast keine Wünsche offen. Aber Vorsicht: Sehr viele der hier angebotenen Waren sind Fake-Produkte!

Bild des Emirgan Parks in Istanbul, im Vordergrund sind pinke Tulpen zu sehen
Emirgan Park

Ist es mir in der Stadt zu laut und stressig, „flüchte“ ich gern in den wunderschönen Emirgan Park. Dauert zwar eine Weile, bis man dort ist, lohnt sich aber auf jeden Fall!

Typisch Türkisches Street-Food: Midye Dolma – Gefüllte Muscheln mit Zitrone liegen in einer Auslage
Midye Dolma – für den Hunger zwischendurch

Wer Muscheln mag, muss unbedingt die türkische Variante probieren, die es überall auf der Straße zu kaufen gibt.

Bild der Moschee aus dem Stadtviertel Ortaköy im Stadtteil Beşiktaş
Ortaköy im Stadtteil Beşiktaş

Ortaköy mit seiner hübschen Moschee ist ein niedliches Viertel mit vielen kleinen Gassen, die teilweise autofrei sind. Hier gibt es kleine nette Läden und Restaurants.

Aufnahme aus dem Versunkenen Palast in Istanbul, Blick entlang der Säulen
Yerebatan Sarnıcı

Der versunkene Palast nahe der Hagia Sophia ist absolut sehenswert. Selbst James Bond hat diese unterirdische Zisterne schon erkundet.

Bild von Hämophilie-Patient Arni, sitzt am Ufer eines großen Sees uns schaut in die Kamera

Über mich:

Hi, ich bin Arni, 30 Jahre alt und seit 2015 Wahl-Istanbuler! Hier arbeite ich in der Uni-Klinik als Gesundheitsförderer und untersuche die körperliche Fitness türkischer Hämophiler. Dabei unterstützt mich auch meine eigene schwere Hämophilie A, die ich dank regelmäßiger Prophylaxe und einem gesundheitsbewussten Lebensstil ziemlich gut im Griff habe.

In der Freizeit liebe ich es, meinen Körper ständig neu herauszufordern – sei es mit Radfahren, Joggen, Krafttraining, Schwimmen, Wandern oder anderen sportlichen Aktivitäten. Ich sitze aber auch sehr gerne – aber nur beim Klavier- und Schachspielen. Und ab und an packt mich die Reiselust: Egal ob hohe Berge, tiefe Gewässer, reißende Flüsse oder lange Sandstrände – mich findet man überall!

Tom – Technischer Modellbauer

"Wenn ich keine Bienenhotels baue, dann bastele ich regelmäßig an den Aufgaben und Rätseln für Escape-Rooms."