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Schwimmen und Hämophilie

Gut oder doch eher schlecht?

Was ist die beste Sportart für Menschen mit Hämophilie? „Das ist einfach“, wirst du vielleicht sagen, „Schwimmen natürlich!“ Und ganz Unrecht würdest du damit auch nicht haben. Doch ist bekanntlich nicht alles Gold was glänzt! Deshalb habe ich mich mal schlau gemacht und folgendes herausfinden können:

Verletzungsrisiko

Egal welche Studie man sich anschaut, ob national oder international – Schwimmen schneidet hinsichtlich des Verletzungsrisikos ausgezeichnet ab. Kaum eine andere Sportart weist so ein niedriges Verletzungsrisiko auf, wie die sanfte Fortbewegung im Wasser.

Kalorienverbrauch

Ein weiterer Pluspunkt: der Kalorienverbrauch. Eine Stunde langsames Kraulschwimmen verbrennt bei einer 70kg schweren Person etwa 440 Kalorien, schnelles Kraulschwimmen mit 850 Kalorien beinahe doppelt so viel! Zum Vergleich: dieselbe Person müsste einen fast vierstündigen Spaziergang machen, um auf die gleiche Kalorienzahl wie beim schnellen Kraulschwimmen zu kommen.

Muskulatur

Bei Profi-Schwimmern kann man es sehr gut erkennen: eine ausgeprägte „Allround-Muskulatur“. Während andere Ausdauersportarten wie Radfahren und Laufen hauptsächlich die Beine beanspruchen, werden durch die unterschiedlichen Schwimmstile (Delphin, Rücken, Brust und Kraul) fast alle Muskelgruppen des Körpers trainiert.

Gelenke

Durch den Auftrieb des Wassers ist Schwimmen sehr gelenkschonend, weshalb sich diese Sportart vor allem für übergewichtige oder Hämophile-Betroffenen mit Gelenkeinschränkungen eignet.

Doch aufgepasst: die richtige Technik ist hier das A und O! Beim Brustschwimmen ist es wichtig, mit dem Kopf abzutauchen, und ihn nicht ständig über dem Wasser zu halten – das führt auf Dauer sonst zu Verspannungen und einer Hohlkreuzhaltung. Die Spreizbewegung des Brust-Beinschlags ist darüber hinaus recht belastend für das Kniegelenk. Hämophile-Betroffene, die mit dem Kniegelenk bereits Probleme haben, sollten daher auf Kraulschwimmen ausweichen.

Knochen

Einziger Wermutstropfen: Knochen benötigen zum Wachsen eine Druckbelastung – und die fehlt bei der low-impact Sportart Schwimmen fast vollständig. Wer seinen Knochen etwas Gutes tun möchte, sollte deshalb neben dem Schwimmen noch belastungsintensivere Sportarten wie Wandern, Joggen oder Krafttraining ausführen.

Schwimmen
Arni schwimmt im Wasser

Mein Fazit

Schwimmen genießt zu Recht den guten Ruf, eine geeignete Sportart für Menschen mit Hämophilie zu sein: verletzungsarm und gelenkschonend. Außerdem trainiert man durch unterschiedliche Schwimmstile fast die komplette Muskulatur.

Allerdings ist Schwimmen auch eine technisch sehr anspruchsvolle Sportart, weshalb man darauf achten sollte die Bewegungen korrekt auszuführen. Tut man dies nicht können Verspannungen und Fehlstellungen die Folge sein.

Darüber hinaus deckt keine einzige Sportart alle positiven Effekte von körperlicher Aktivität ab. Deshalb sollte neben dem Schwimmen noch weitere Sportarten, insbesondere belastungsintensivere, regelmäßig durchgeführt werden. Hier bietet sich vor allem ein gesundheitsorientiertes Krafttraining an.

Solltest du mehr Informationen benötigen wende dich an deinen Arzt im Hämophilie-Zentrum. Gemeinsam könnt ihr entscheiden, welche Sportart für dich geeignet ist.

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