Tobis Story übers Tennisspielen

Sport verbindet

Tobis Story über das Tennis spielen

Fußball im Verein – Nicht mit Hämophilie! Das war die erste Reaktion meiner Eltern, als ich mich, wie alle meine Freunde gern bei einem Fußballverein anmelden wollte. Das geht sicherlich vielen Jungs mit Hämophilie so, aber ich habe gute Neuigkeiten, denn es gibt coole Sportarten, die mit Hämophilie möglich sind. Dabei sollte man darauf achten, dass die Hämophilie-Therapie, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt, auf die entsprechende Aktivität abgestimmt ist. Mein Motto ist: „Sport treiben ist immer besser als kein Sport treiben, denn so lebt man auch mit Hämophilie gesünder“.


Aus diesem Grund habe ich mich gemeinsam mit meinen Eltern informiert, welche Sportarten der Verein sonst noch anbietet. Damals mit 8 Jahren war es mir super wichtig, dass ich im gleichen Verein wie meine Freunde angemeldet bin, denn ich wollte das gleiche Trikot wie sie tragen und mich zugehörig fühlen.


Auf Anhieb fiel mir auf, dass der Verein auch Tennis angeboten hat. Mein Vater hatte mir zuvor immer erzählt, wie gern er Tennis gespielt hat. Ich meine: Wer kennt nicht die Erfolgsgeschichten von Steffi Graf und Boris Becker? Somit haben wir uns dazu entschlossen, dass Tennis die geeignete Sportart für mich ist.


Meinen Eltern war es natürlich wichtig, dass mein Trainer über meine Erkrankung informiert wird. Für mich war das kein Problem, denn ich gehe sehr offen mit meiner Erkrankung um. Die Reaktionen sind meist verständnisvoll und manchmal werde ich sogar gefragt, ob ich nicht noch mehr zur Hämophilie erzählen kann. Wichtig ist es natürlich, dass man die Hämophilie einfach verständlich macht und auch Berührungsängste nimmt. Auch für meinen Trainer war meine Hämophilie kein Problem. Er wusste dank meiner Eltern, wie er im Notfall handeln muss und dass ich durch meine Faktorgabe ausreichend geschützt war. Außerdem haben meine Eltern ihm auch erklärt, dass er nicht alleinig verantwortlich für meine Sicherheit ist.


Ich habe mittlerweile 20 Jahre Tenniserfahrung. Zu Beginn habe ich nur einmal wöchentlich trainiert. Mit der Zeit und durch meine positiven Erfahrungen hat sich dann mein Ehrgeiz entwickelt. Ich habe begonnen, mich außerhalb meines Trainings mit Freunden zum Tennis spielen zu verabreden und mein Training wurde ambitionierter. Nun war ich statt einmal wöchentlich, zwischen 3-5 Mal wöchentlich auf dem Tennisplatz. Durch mein Engagement und intensives Training konnte ich mit großem Erfolg an Turnieren teilnehmen. An Turnieren hatte ich damals besonders viel Spaß, was sich besonders an meinem vollen Pokalschrank bemerkbar machte.


Meiner Meinung nach ist Tennis ein wunderbarer Sport, der technisch, motorisch und mental recht herausfordernd ist, aber auch wahnsinnig viel Spaß machen kann.


Zudem ist Tennis keine Kontaktsportart, sodass die Verletzungswahrscheinlichkeit für Hämophilie-Betroffene deutlich geringer ist als bei vielen anderen Sportarten.


Mir persönlich macht es einfach Spaß, Sport zu treiben. Auch wenn ich vorher mal keine Lust habe, weiß ich, dass ich mich nach dem Sport deutlich besser fühle. Zudem muss ich sagen, dass Tennis ein großes spielerisches Element hat! Man hat ein Ziel und vergisst somit die Anstrengung. Beim Tennis kann man sich nicht nur so richtig auspowern, sondern es fördert die Gesundheit und tolle Freundschaften.

Prfilbild des Tennisspieler Tobi im Anzug

Ich bin Tobi, 27 Jahre alt, und lebe mit einer schweren Hämophilie A. Beruflich bin ich als Unternehmensberater tätig und komme so viel herum. Aber auch privat reise ich gerne und viel und treibe begeistert Sport. Ich versuche alles, damit die Hämophilie mich nicht bei meinen Hobbies und Leidenschaften einschränkt und gehe trotzdem verantwortungsbewusst mit der Erkrankung um.


In meinen bisherigen Erfahrungen hat sich bestätigt, dass man heutzutage mit guter Planung und dem richtigen Willen ein normales Leben mit Hämophilie leben kann und ich würde mich freuen dieses Bewusstsein mit so vielen Betroffenen teilen zu können wie irgendwie möglich!

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