Surfen

Sommer, Sonne, Strand und Surfen

Sommer, Sonne, Strand und Surfen

Woran denkst du, wenn du das Wort Surfen hörst? An Australien, Hawaii oder vielleicht auch Kapstadt? Doch auch in Europa gibt es tolle Surf-Hotspots und dazu gehört unter anderem Portugal. In Portugal gehört Surfen zu den beliebtesten Sportarten und ist eine Art Lebensgefühl für die Einheimischen. Da Portugal zu meiner Wahlheimat geworden ist, wollte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen und habe einen Surfkurs besucht.

Ja, ich habe Hämophilie und zu surfen birgt durchaus das ein oder andere Risiko und kann eine echte Challenge sein. Umso wichtiger ist es als Mensch mit Hämophilie eine gute körperliche Fitness und eine gute Balance mitzubringen, um das Surfen zu erlernen.

Mein Surfkurs ist für Einsteiger geeignet, so dass ich gemeinsam mit Gleichgesinnten die ersten Versuche auf einem Surfboard gewagt habe. Der Ablauf des Kurses ist immer sehr ähnlich. Gemeinsam mit dem Lehrer treffen wir uns am Strand und dann geht es ans Aufwärmen. Stretchen und Joggen steht da meistens auf dem Plan. Danach bekommen alle detaillierte Sicherheitseinweisungen, die auch unbedingt beachtet werden sollten, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Nach den Trockenübungen geht es dann endlich ins Wasser Wellenreiten!

Der ein oder andere stellt sich nun vielleicht die Frage, ob Surfen für uns Hämophilie-Betroffene überhaupt geeignet ist und die Antwort auf diese Frage ist meiner Meinung nach nicht unbedingt mit einem Ja oder Nein zu beantworten. Wir sind alle unterschiedlich und haben andere körperliche Voraussetzungen. Wichtig ist, dass man sich mit Experten austauscht und vor allem seinen Arzt am Hämophilie-Zentrum konsultiert.

Um auf mich zurückzukommen, von Herrn Dr. Axel Seuser (Facharzt für Orthopädie; leider bereits verstorben) weiß ich zum Beispiel, dass Surfen durchaus zu den machbaren Sportarten für Menschen mit Hämophilie gehört. Und gemeinsam mit meinem Arzt vom Hämophilie-Zentrum habe ich meine Prophylaxe individuell an die Herausforderungen beim Surfen angepasst. Dadurch ist nun sichergestellt, dass ich an den Tagen meiner Surfstunden auch immer vorher spritze und einen ausreichenden Schutz vor Blutungen habe. Zudem packe ich mir immer Notfall-Präparate ein, so dass ich, falls ich mich verletzte, gut versorgt bin.

Info:

Wenn die Therapie individuell auf deinen aktiven Alltag angepasst wird, bedeutet dies entweder, dass du zusätzlich Faktor spritzt oder deine sportlichen/aktiven Tage auf deine Spritzentage legst. Deine Peaks (der Schutz durch Faktor VIII oder IX) ist nach dem Spritzen am Höchsten, dementsprechend sollte man sicherstellen, dass man diesen hohen Schutz möglichst kurz vor der Aktivität (bei mir vor dem Surfen) hat.

Mir macht das Surfen wirklich großen Spaß und ich habe mich während meiner Surfstunden stets 100% geschützt und sicher gefühlt. Rein sportlich braucht das Surfen aber einfach viel Übung (ähnlich dem Skifahren oder Snowboarden) – aber es ist schon ein gutes Gefühl nach zwei Stunden Surfunterricht frischgeduscht einen Drink mit Blick auf das Meer zu genießen. Ich werde auf jeden Fall dabeibleiben.

Übrigens: die Interessengemeinschaft Hämophiler e.V. (IGH e.V.) hat eine klasse Entscheidungshilfe für Hämophilie-Betroffene, um eine geeignete Sportart für sich finden zu können. Der sogenannte Haemo-mat wurde gemeinsam mit Herrn Dr. Seuser und dem Team von Herrn Prof. Dr. Dr. Hilberg entwickelt. Schaut doch mal vorbei!

Zum Haemo-mat

Radfahr-Challenge

200 km per Fahrrad in 13 Stunden, mit Hämophilie? Für Arni ist keine Strecke zu weit und kein Hindernis zu groß und das trotz Verdacht auf eine Sprunggelenksarthrose. Begleite Arni bei seiner spannenden Challenge und finde heraus, ob er den Bodensee, das Ziel seiner Fahrrad-Tour erreicht!

Between the Peaks

Eine Hüttenwanderung, trotz Hämophilie? Für Anna schon immer ein Traum den sie zusammen mit ihrem Freund verwirklicht hat. In diesem Beitrag erzählt sie euch von ihren Vorbereitungen und der aufregenden Wanderung im Hohe Tauern Nationalpark.